Die USV-Kampagne 2023

DA HAT DOCH WAS GEZUCKT

Nach etlichen Sekunden-Stromausfällen, durchaus auch mal in schneller Folge nacheinander, hatte mich ein 40-minütiger Stromausfall endgültig über die Kante geschubst, und ich wollte meine Rechner mit unterbrechungsfreien Stromversorgungen ausstatten.

Ziel war eine USV-Integration, die:

  • Den angeschlossenen Rechner bei Stromausfall zuverlässig herunterfährt.
  • Und ihn auch zuverlässig wieder startet.

Utopische Batterielaufzeiten, um irgendwelche Uptimes zu retten, sind bei mir kein Thema, denn alle Systeme, die keine Eingabe einer Passphrase benötigen (also alle bis auf eines), reboote ich wöchentlich aus der Crontab.

First things first: Warum nicht den Marktführer? Warum nicht … APC?

Meine Meinung zu APC ist nicht die beste. Zum einen stört mich enorm, dass APC gefühlt immer noch die exakt selbe Hardware verkauft, sogar original ohne USB, die ich in einem anderen Jahrhundert(!) als Vertriebler im Großhandel verhökert habe. Der apcupsd für Linux scheint seit Ewigkeiten unmaintained, und die Hinweise zu den APC-Hardwaregenerationen bei den Network UPS Tools sind alles andere als ermutigend.

Hardwareauswahl

Der Weg zur richtigen Hardware, die die gewünschte Integration leistet, war steinig und von sehr schweren Pappkartons begleitet.

Für die meisten Anwendungsfälle tut es tatsächlich die wirklich billig-billige 50-Euro-USV von “BlueWalker PowerWalker”, wie sie der kleine Computerladen im Nachbardorf in allen Ausprägungen führt. Der Sinus ist hier allerdings nicht wirklich rund, sondern sehr sehr eckig, so dass er nicht mit jedem PC-Netzteil harmoniert.

Ein Gerät aus der “CSW”-Serie, “Clean Sine Wave” für ca. 150 Euro ebenfalls von “BlueWalker PowerWalker” weigerte sich, das System nach Wiederherstellung der Stromversorgung zuverlässig wieder hoch zu fahren.

Eine “Cyberpower”-USV hatte das beste User-Interface direkt am Panel, zählte die Sekunden der jeweiligen Timings live runter, war aber leider Dead On Arrival mit einem Akku, der wie ein Stein runterfiel, ohne dem angeschlossenen System wenigstens mal 30 Sekunden Zeit zum Runterfahren zu geben.

Nachdem ich einige Wochen Frust geschoben hatte, ging es wieder mit einer PowerWackler weiter, diesmal mit der BlueWalker PowerWalker VI 800 SW. Ein Billiggerät, sieht billig aus, hat ein aus einem Blickwinkel von ca. 0.5 Grad ablesbares LC-Display, und: Funktioniert! Der Sinus ist ulkig windschief, das tut der Funktion aber keinen Abbruch.

Integration

Nach den ersten Tests und der Erkundung der Möglichkeiten, standen meine Wünsche endgültig fest:

  • 30 Sekunden nach dem Stromausfall soll das System runterfahren.
  • Kommt innerhalb der 30 Sekunden der Strom wieder, soll der Shutdown abgebrochen werden.
  • 60 Sekunden nach dem Shutdown soll das System ausgeschaltet werden.
  • Kommt während oder nach dem Shutdown der Strom wieder, soll die USV wissen, dass sie das Ding jetzt durchziehen und das System trotzdem aus- und nach einer Wartezeit wieder einschalten soll.
  • Ist der Stromausfall beendet, soll das System wieder automatisch eingeschaltet werden.

Mit der richtigen USV ist all das problemlos zu konfigurieren. Leider habe ich mir ärgerlich viel Zeit um die Ohren geschlagen, weil ich immer wieder Fehler auf meinem System in meiner Konfiguration gesucht habe.

NUT-Architektur

Die Network UPS Tools (“NUT”) teilen ihren Stack in 3 1/2 Schichten auf:

  • Der NUT-Treiber übernimmt die Kommunikation mit der USV und stellt sie modellunabhängig den nachgeordneten Schichten zur Verfügung.
  • Der NUT-Server stellt die Events der USV per TCP bereit, für localhost, oder auch für per Netzwerk angebundene Systeme, die keine lokale USV haben.
  • Der NUT-Monitor reagiert auf Events, die er vom Server erhält, hierbei kann der Server entweder lokal laufen, oder über das Netzwerk erreicht werden.
  • Der NUT-Scheduler als Teil des NUT-Monitor führt diese Events aus und verfolgt sie im zeitlichen Ablauf.

Ich habe mich überall für Konfigurationen vom Typ “Netserver” entschieden, bei denen aber der NUT-Server hinter einer lokalen Firewall für Verbindungen von außen geblockt ist.

NUT-Treiber

Der NUT-Treiber ist, wenn man einmal akzeptiert hat, dass die USVen alle buggy Firmware haben und man nie bei NUT die Schuld für Fehlfunktionen zu suchen hat, ganz einfach zu konfigurieren. Außer der Auswahl des passenden Subtreibers ist lediglich zu beachten, dass die USV-Firmwares die Timings mal in Sekunden, mal in Minuten und mal gemischt(!) entgegennehmen. Bei manchen darf auch kein ondelay von unter 3 Minuten konfiguriert werden. Was weiß denn ich. Eine /etc/nut/ups.conf:

# /etc/nut/ups.conf für BlueWalker PowerWalker VI 800 SW
maxretry = 3 # Erforderlich

[ups]
        driver = blazer_usb # Wahrscheinlichste Alternative: usbhid-ups
        port = auto
        offdelay = 60       # Zeit bis zum Ausschalten nach Shutdown in Sekunden
        ondelay = 3         # Mindestwartezeit bis zum Wiedereinschalten in Minuten

NUT-Server

Der NUT-Server ist etwas unübersichtlich zu konfigurieren, insbesondere bei der Rollenzuweisung im Rahmen seiner Userverwaltung. Die zentrale Konfigurationsdatei /etc/nut/nut.conf ist aber noch äußerst übersichtlich:

# /etc/nut/nut.conf
MODE=netserver

/etc/nut/upsd.conf habe ich inhaltlich leer gelassen (Voreinstellung, alles auskommentiert), hier können für den Netzwerkbetrieb Zertifikate und/oder für den lokalen Betrieb die Bindung auf Localhost konfiguriert werden.

In /etc/nut/upsd.users wird der User angelegt, mit dem sich der NUT-Monitor beim Server anmelden wird. Bei “upsmon master” scheint es sich um eine Art Macro zu handeln, das bestimmte Rechte für den User vorkonfiguriert; die Doku ist nicht allzu verständlich und es ist möglich, dass die expliziten “actions” hier redundant konfiguriert sind. Ansonsten wird hier explizit festgelegt, dass der User “upsmon” mit dem Passwort “xxx” “Instant Commands” an die USV senden darf, dass er mit SET diverse Einstellungen an ihr vornehmen darf, und dass er den FSD, den Forced Shutdown, einleiten darf.

# /etc/nut/upsd.users
[upsmon]
        password = xxx
        instcmds = ALL
        actions = SET
        actions = FSD
        upsmon master

NUT-Monitor

Der NUT-Monitor ist die Kernkomponente, die tatsächlich den Shutdown des Systems einleiten und/oder abbrechen wird.

Zunächst muss die Kommunikation mit der USV namens “ups” mit dem User “upsmon” etabliert werden. “master” bedeutet, dass die USV hier am System lokal angeschlossen ist, die 1 ist eine Metrik für den Fall, dass mehrere USVen angeschlossen sind. Erhaltene Events werden an den NUT-Scheduler delegiert, und es sollen ausschließlich die Events ONLINE und ONBATT behandelt werden. Hier nur die relevanten zu ändernden Zeilen aus /etc/nut/upsmon.conf:

# /etc/nut/upsmon.conf (excerpt)
MONITOR ups@localhost 1 upsmon xxx master
NOTIFYCMD /sbin/upssched
NOTIFYFLAG ONLINE SYSLOG+WALL+EXEC
NOTIFYFLAG ONBATT SYSLOG+WALL+EXEC

NUT-Scheduler

Dem NUT-Scheduler wird der Pfad zu einem Shellscript übergeben, das den Shutdown des Systems handhaben wird. Die beiden Werte PIPEFN und LOCKFN haben keine Voreinstellungen und müssen sinnvoll belegt werden. Hier die komplette /etc/nut/upssched.conf:

# /etc/nut/upssched.conf
# https://networkupstools.org/docs/user-manual.chunked/ar01s07.html
CMDSCRIPT /usr/local/sbin/upssched-cmd
PIPEFN /run/nut/upssched.pipe
LOCKFN /run/nut/upssched.lock
AT ONBATT * START-TIMER onbatteryshutdown 30
AT ONLINE * CANCEL-TIMER onbatteryshutdown
AT ONBATT * EXECUTE onbattery
AT ONLINE * EXECUTE online

Wenn der Event ONBATT behandelt wird, die USV sich also im Batteriebetrieb befindet:

  • Wird ein Timer gestartet, der in 30 Sekunden das CMDSCRIPT mit dem Argument onbatteryshutdown ausführen wird.
  • Wird das CMDSCRIPT ausgeführt mit dem Argument onbattery, das die eingeloggten User über den Stromausfall und den in 30 Sekunden bevorstehenden Shutdown informiert.

Wenn der Event ONLINE behandelt wird, die USV sich also nicht mehr im Batteriebetrieb befindet:

  • Wird der zuvor gestartete Timer abgebrochen.
  • Wird das CMDSCRIPT ausgeführt mit dem Argument online, das die eingeloggten User über den abgebrochenen Shutdown informiert.

CMDSCRIPT /usr/local/sbin/upssched-cmd

Das Herz des Systems ist natürlich in liebevoller Manufakturqualität selbstgescriptet. Der Shutdown selbst wird mit /sbin/upsmon -c fsd bei NUT-Server in Auftrag gegeben, der theoretisch auch noch die Aufgabe hätte, die Shutdowns von per Netzwerk angebundenen Systemen abzuwarten. Bei diesem Forced Shutdown sagt NUT-Server der USV Bescheid, dass der Shutdown jetzt durchgezogen wird und sie nach der im NUT-Treiber konfigurierten offdelay die Stromversorgung auch wirklich aus- und nach Wiederherstellung der Stromversorgung, oder einer Mindestwartezeit, wieder einschalten soll.

#!/usr/bin/env bash
me_path="$(readlink -f "$0")"

case "${1}" in
        'onbattery')
                /usr/bin/logger -p daemon.warn -t "${me_path}" "UPS on battery."
                /usr/bin/wall <<-Here
                $(figlet -f small BLACKOUT)
                $(figlet -f small BLACKOUT)
                +++++ SYSTEM WILL SHUT DOWN IN 30 SECONDS. +++++
                Here
                ;;
        'onbatteryshutdown')
                /usr/bin/logger -p daemon.crit -t "${me_path}" "UPS on battery, forcing shutdown."
                /usr/bin/wall <<-Here
                $(figlet -f small BLACKOUT)
                $(figlet -f small BLACKOUT)
                +++++ SYSTEM IS SHUTTING DOWN  N O W. +++++
                Here
                /sbin/upsmon -c fsd
                ;;
        'online')
                /usr/bin/logger -p daemon.warn -t "${me_path}" "UPS no longer on battery."
                /usr/bin/wall <<-Here
                $(figlet -f small SHUTDOWN)
                $(figlet -f small ABORTED)
                Power restored. Shutdown aborted. Have a nice day. <3
                Here
                ;;
        *)
                /usr/bin/logger -p daemon.info -t "${me_path}" "Unrecognized command: ${1}"
                echo '?'
                ;;
esac

Administration/Troubleshooting

Status der USV abfragen:

upsc ups
upsc ups battery.charge
upsc ups ups.status

Unterstützte Kommandos der USV abfragen:

upscmd -u upsmon -p xxx -l ups

Kommando absetzen:

upscmd -u upsmon -p xxx ups <kommando>
upscmd -u upsmon -p xxx ups test.battery.start.quick
upscmd -u upsmon -p xxx ups test.battery.start.deep

Treiber bei der Interaktion mit der USV zuschauen (sollte eigentlich nie erforderlich sein):

/lib/nut/usbhid-ups -DDD -a ups
/lib/nut/usbhid-ups -DDDD -a ups
/lib/nut/usbhid-ups -DDDDD -a ups

Und welche USV ist nun zu empfehlen?

Es gilt leider nur diese eine Empfehlung, die irgendwo auf der NUT-Homepage auftaucht:

Jede, bei deren Kauf man sicher weiß, dass man ein uneingeschränktes Rückgaberecht hat.

EDC Toolkit

Unser Haus und Grundstück sind relativ groß und so wandere ich immer wieder übers Gelände und suche da und dort (Scheune, Büro, Küche, worst of all: Jugendzimmer, argh!) passendes Werkzeug zusammen, wenn mal wieder eine von zahllosen Kleinigkeiten Bastelbedarf hat. Da ich alles (d.h.: ALLES) an Werkzeug besitze, will ich nicht mit Multitools improvisieren wie so ein Anfänger, auch wenn ich – natürlich – seit vielen Jahren das unvermeidliche Leatherman-Tool mein eigen nenne.

Aus dieser kleinen Gürteltasche wurde also ein minimalistisches aber praktikables EDC-Toolkit zum mal eben schnappen und mitnehmen, und als Reisewerkzeug. Sie ist nicht zu prall gefüllt, so dass reichlich Platz ist, um im Eifer des Gefechts noch einmal einen dedizierten Schraubendreher oder Schraubenschlüssel und eine Handvoll Material dazuzustecken.

Hier die genaue Tasche, und hier der selbstkonstruierte Gürtelclip dazu.


Kombizange

Okay, hier ein kontroverser Einstieg, denn obwohl ich die gute Knipex-Kombizange in 145 mm aus Gründen gleich zweimal zur Hand habe, bin ich für das EDC-Toolkit auf eine noch kleinere “Elektronik-Kombizange” in 120 mm von OBI umgestiegen, die nicht nur kleiner, sondern auch um ein Drittel leichter als die Knipex ist. Die Verarbeitung sieht sehr passabel aus, aber es ist längst nicht erwiesen, ob ihre Geometrie mit den gerade mal 2,5 cm langen Backen die Benutzbarkeit nicht zu sehr einschränkt. Der integrierte Seitenschneider ist zumindest 8 mm lang und scheitert nicht gleich am ersten haushaltsüblichen Kabelbinder.

Alternative: Alternativlos.


Phasenprüfer

Wera-Phasenprüfer

Fast schon richtiger Trollbait, der Phasenprüfer von Wera, der in diesem Haushalt aufgrund eines Vorrats geeigneterer Messgeräte sonst kaum Verwendung findet.

Alternative: Ganz weglassen. So ein Phasenprüfer verleitet allein durch seine Existenz dazu, ihn unsachgemäß in nicht passenden Schrauben und als Hebelwerkzeug zu verwenden, oder am Ende gar damit in Steckdosen herumzustochern.


Selbstgedruckte Schraubenlehre

Schraubenlehre für Längen von 5-65 mm und Durchmesser von M2 bis M6, mit Möglichkeit, direkt auch Muttern zu messen.

Ein ausgewachsener Messschieber konnte hier schon allein aus Platzgründen nicht rein, also habe ich längere Zeit hin und her überlegt, ob es vielleicht eine dieser Minischieblehren aus Plastik werden sollte. Vorerst habe ich beschlossen, dass dieses selbstgedruckte Teil für ein paar Cent in vielen Fällen das selbe leistet.

Alternative: 75- oder 100-mm-Messschieber aus Plastik; vielleicht fällt mir ja mal einer im Baumarkt in die Hände.


Selbstgedrucktes Allzweckmesser

Einfaches Messer, bei dem eine Trapezklinge rausgeschoben wird

Das ist ziemlich eigenwillig, aber ich wollte ein flaches und leichtes Messer, ohne Geld für sowas wie ein Spyderco Grasshopper auszugeben, und wollte auch nicht in einer Tasche herumfingern, in der ein unförmiges Opinel mit seinem Sicherheitsdefizit steckt, das man auch nicht gerade geschenkt bekommt. Hier ein wirklich schönes 3D-Modell, dem man deutlich ansieht, dass es durch einige Design-Iterationen gegangen ist, und das ich bereits 4x gedruckt habe.

Alternative: Cuttermesser aus dem 1-Euro-Regal, aber eins von den ganz leichten schmalen.


Multi-Bit Schraubendreher

Der Wiha Stubby 43613 sieht ein klein wenig aus wie ein Scherzartikel, ist natürlich nichts für Arbeiten in der Feinmechanik, aber bei 7 mitgelieferten Doppelbits, davon 6 im Griff untergebracht, kann jedes andere Produkt einpacken, noch dazu zu dem Preis. LTT-Screwdriver: Absurd teuer und viel zu groß, Wera Kraftform Kompakt 27: Zu groß und zu wenig Bits drin.

Drehmoment und Griffigkeit sind perfekt, besser als beim knarzenden und knackenden Wera Kraftform. Da die Bit-Aufnahme für die Doppelbits sehr tief ist, habe ich selbstkonstruierte Distanzhülsen dabei, die in der Bit-Aufnahme untergelegt werden können, um normale Bits aufzunehmen.

Alternative: Wera Kraftform Kompakt 27, aber eigentlich nicht wirklich.


Bit-Ratsche

Bit-Ratsche, bei der zu sehen ist, wie die Bit-Aufnahme nach hinten hohl ist.

Dieser Ausrüstungsgegenstand hat sich zwischen dem Release-Kandidaten und jetzt in die Tasche gemogelt. Zunächst war hier eine Wera Zyklop 8004A mit 1/4″-Vierkant und Bit-Adapter drin (zusammen 154 g), die ich mal zum Geburtstag bekommen hatte. Ersetzt wurde sie durch eine eigens angeschaffte Wera Zyklop Mini 1 8001A. Es handelt sich hier um ein sehr sehr kleines und wirklich spielzeughaftes und dabei aber auch teures Werkzeug, das den Vorteil hat, dass sich die Doppelbits des Wiha Stubby (mit einer Ausnahme) bis zum Anschlag durch die Rückseite der Bit-Aufnahme hindurchstecken lassen.

Alternative: Jede Ratsche mit Bit-Aufnahme oder Bit-Adapter. Auf der andere Seite muss man aber auch bedenken, dass der Preis von 30 Euro sich schnell relativiert, wenn man sieht, was für gruseliges Zeugs es für 10-12 Euro bei Amazon gibt.


100 mm Rollgabelschlüssel

Kleiner Rollgabelschlüssel

Der kleinste Rollgabelschlüssel aus dem Baumarkt ersetzt jeden Schraubenschlüssel bis 13 mm und hat uns auf Reisen bereits allerbeste Dienste geleistet.

Alternative: Leider keine. Die Universalschraubenschlüssel von Wera sind enorm teuer und so unflexibel, dass ich mich frage, wo sie eigentlich ihre Anwendung finden.


1/4″ Spezialbits

Ein Bit-Clip mit 5 Bits

Eine Handvoll Größen, die von den Doppelbits des Wiha Stubby nicht abgedeckt werden, wurden separat eingepackt: Philips PH0 für kleinere Gehäuseschrauben, Torx T30 für dicke M6-Spaxe, mit denen schwere Sachen an der Wand festgedübelt sind, und ein T40, wie ich ihn irgendwo mal als “dekorative” Schraube an einem Möbelstück hatte. Dazu kommen der 4mm Inbus, bei dem das 6mm/4mm-Doppelbit aus dem Wiha Stubby nicht durch die Aufnahme der Wera Zyklop Mini hindurch steckbar ist, sowie deren 1/4″-Vierkantadapter. Hier der selbstkonstruierte Bit-Halter aus PLA.

Alternative: Erstmal reintun, was gebraucht wird und zur Hand ist.


2,5 mm Innensechskant

Ein Inbus-Schlüssel in einem relativ voluminösen Quergriff

Ja nu, für den in den M4-Schrauben meiner überall verstreuten 3D-Druckprojekte populären 2,5er Innensechskant sind 1/4″-Bits viel zu teuer, also bin ich mit einem Standard-Inbusschlüssel mit selbstgedrucktem Quergriff unterwegs.

Alternative: Nackten Inbus einpacken.


Bleistift und Spudger

Bleistift und Spudger, jeweils mit Kappe

Ein IKEA-Bleistift und ein Kunststoff-Hebelwerkzeug, jeweils mit selbstgedruckten Schutzkappen. (Hier die für den Bleistift; meine selbstkonstruierte Spudger-Kappe ist wahrscheinlich zu individuell.)

Alternative: Nach Bedarf variieren


100 cm Gliedermaßstab

Maßstab, zur Veranschaulichung teilweise entfaltet

Die Entscheidung zwischen Gliedermaßstab und einem vorhandenen kompakten Bandmaß fiel hier aufgrund der berechenbareren Performance zugunsten des Maßstabs aus.

Alternative: Kompaktes Bandmaß.


Alternative zur Gürteltasche

Mesh-Bag mit Werkzeug darin

Das Kit lässt sich auch in ein solches Mesh-Bag im Format DIN A6 stopfen und ist dann 140 g leichter.


Stückliste

Tasche mit Clip, ohne die mitgelieferten Metallhaken156 g11 €
OBI Elektronik-Kombizange89 g5 €
Wera Phasenprüfer26 g11 €
Schraubenlehre10 g1 €
Allzweckmesser9 g1 €
Wiha Stubby 4361388 g15 €
Wera Zyklop Mini 1 8001A55 g30 €
100 mm Rollgabelschlüssel48 g5 €
1/4″ Spezialbits mit Clip34 g5 €
2,5 mm Innensechskant mit Griff15 g2 €
Bleistift mit Kappe3 g1 €
Spudger mit Kappe5 g1 €
100 cm Gliedermaßstab44 g2 €
Gesamtpaket582 g90 €
Die gezeigten Teile nach Masse und ca.-Preis (3D-gedruckte Kleinteile mit 1 € angesetzt)

Too good to #0008

rinetd-style circuit level gateway in systemd

This accepts port 465/tcp and forwards all connections to a service running somewhere else on 1194/tcp.

The socket unit accepts the connection on port 465:

# /etc/systemd/system/tcp465-to-tcp1194.socket
[Unit]
Description="openvpn 465/tcp to 1194/tcp (socket)"

[Socket]
ListenStream=465

[Install]
WantedBy=sockets.target

systemd-socket-proxyd connects to the backend:

# /etc/systemd/system/tcp465-to-tcp1194.service
[Unit]
Description="openvpn 465/tcp to 1194/tcp (service)"

[Service]
ExecStart=/lib/systemd/systemd-socket-proxyd 10.12.13.14:1194
User=proxy

(Anyone old enough to remember that this was called a plug-gateway in the TIS Firewall Toolkit?)


Python pip/virtualenv/pipenv micro-HOWTO

Clone project with wacky dependencies:

git clone https://github.com/example/project.git

Install dependencies (from requirements.txt):

pipenv install (-r requirements.txt)

Run:

pipenv run ./script

Template for git commit message

Create the template, I prefer it outside the repository:

(blank line)
(blank line)
foo#1234 is the neverending story I'm constantly working on

Configure the path, relative to the repository root:

git config commit.template ../commit-template-for-foo.txt

“OMG, I see you have committed a manual page…”

…and this is how it’s done, the simplest way possible. I initially heard about this technique from Jan-Piet Mens, a large-scale fiddler unlike me, and have fully committed to it.

Write a Markdown file with a manpage structure and a tiny bit of syntactic legalese at the top. I’ll call mine demo.7.md, but I’ve also gone with having it double as a README.md in the past.

% demo(7) | A demo manual page

# Name

**demo** - A demo manual page

# Synopsis

`demo` (No arguments are supported)

# History

Introduced as an example on a random blog post

# See also

* pandoc(1)

Convert to a manual page markup using pandoc(1) and view the manpage:

pandoc --standalone --to man demo.7.md -o demo.7
man -l demo.7

That’s your quick-and-dirty WYSIWYG manual page.

(Update Sep. 29, 2023: Fixed missing “.7” in final man -l invocation.)

Too good to #0007

Disable the dynamic motd on Ubuntu and everywhere else

This is without messing around in /etc/pam.d or doing things that may be reverted by future updates. Remember to systemctl enable disable-dynamic-motd.timer.

# /etc/systemd/system/disable-dynamic-motd.timer
[Unit]
Description=Disable all the dynamic-motd scriptlets (timer)

[Timer]
OnBootSec=10
OnActiveSec=3600

[Install]
WantedBy=timers.target
# /etc/systemd/system/disable-dynamic-motd.service
[Unit]
Description=Disable all the dynamic-motd scriptlets (service)

[Service]
Type=oneshot
ExecStart=sh -c 'chmod -v -x /etc/update-motd.d/*'

Disable verbose logging on realmd.service

Problem on AD-member Linux client, realmd logs thousands of redundant messages:

Feb 01 11:11:34 kvm-28ca realmd[22302]: client using service: :1.1042
Feb 01 11:11:34 kvm-28ca realmd[22302]: holding daemon: :1.1042
Feb 01 11:11:34 kvm-28ca realmd[22302]: client gone away: :1.1042
Feb 01 11:11:34 kvm-28ca realmd[22302]: released daemon: :1.1042

Solution, disable debug logging in the systemd unit by introducing this drop-in:

# /etc/systemd/system/realmd.service.d/override.conf
[Service]
LogLevelMax=info

Sorting Debian package versions

dpkg –compare-versions is not exactly a secret, but I’ve wrapped a script around it to visualize and better wrap my head around non-straightforward naming schemes:

$ cat test.txt
2.1
2.2~pre01
1.0
2022-01.1~pre03
2.1-bugfix-foo
2.1~bugfix-foo
2.2
2022-01~foo~bar
2022-01
1.0
0
3
2022-01~foo
$ ./dpkg-sort-versions < test.txt
Sorted from lowest (oldest) to highest (latest):
0
1.0
1.0
2.1~bugfix-foo
2.1
2.1-bugfix-foo
2.2~pre01
2.2
3
2022-01~foo~bar
2022-01~foo
2022-01
2022-01.1~pre03

Script is here.

640000 rounds shadow benchmarking

So the requirement over here is, “use SHA512 for /etc/shadow, but with 640000 rounds instead of the default 5000, to slow down brute force attacks”. (Not sure why exactly 640000 though.)

Let’s confirm that this slows down brute force attacks. First create one pure 5000-round hash file, and one pure 640000-round hash file. Note how 640000 rounds hashing takes much longer at this stage already:

$ openssl rand -hex 2 | (time mkpasswd --method=sha512crypt --stdin) | tee shadow-sha512
$6$ZcZ6RoMB5pSad9Ca$alLttTrpP1BezuOued3JrVgv/0tq7mkI5jypP4cZ/smgWF30HuLmtAl.DExd23j3xPLCWc6zWF4eLNLGKLr77.

real    0m0.006s <--
user    0m0.000s
sys     0m0.003s

$ openssl rand -hex 2 | (time mkpasswd --rounds=640000 --method=sha512crypt --stdin) | tee shadow-sha512-640000rounds
$6$rounds=640000$ZBpVIbg3SKT.KerX$hTLaX/OVOWQol5UeVMq2pO1EI2L4nG4WWOIXPhmujq7EqxohLu/dQn3f.TSE8upaPmw/5y1nHrA24Kx2OfCzE/

real    0m0.284s <--
user    0m0.281s
sys     0m0.000s

In hashcat‘s nomenclature, SHA512 with its $6$ prefix is hash type 1800:

1800 | sha512crypt $6$, SHA512 (Unix)

Start cracking the 5000-round hash. --attack-mode 3 means “brute force”:

$ hashcat --status --attack-mode 3 --hash-type 1800 --increment shadow-sha512

The hash rate on this system’s GPU turns out to be about 90000 hashes per second, and finding the 4-character password generated by openssl rand -hex 2 succeeds in about 30 seconds.

Speed.#1.........:    90438 H/s (4.43ms) @ Accel:64 Loops:512 Thr:64 Vec:1

On to the 640000-rounds hash:

$ hashcat --status --attack-mode 3 --hash-type 1800 --increment shadow-sha512-640000rounds

After a very long time grinding the really short password increments, which it obviously isn’t optimized for, hashcat eventually ramps up to around 500 hashes per second.

I stopped the attempt after an hour when the system was approaching 50 degrees on the outer case.

systemd-Timer für Crontab-User

Ich bin wirklich dazu übergangen, mich komplett auf systemd-Timer statt Crontab-Einträge einzulassen, lediglich die Zeitangaben für kalendergebundene Events machen mir dauerhaft zu schaffen. Mir ist ein Rätsel, dass die allwissenden systemd-Entwickler darauf verzichtet haben, eine zusätzliche Konfigurationsmöglichkeit über die bekannten, selbsterklärenden und intuitiv verständlichen Crontab-Spezifikationen zu akzeptieren. Hier also eine Handvoll Beispiele:

WannCrontabOnCalendar
Täglich um Uhr45 13 * * *13:45:00
Alle 5 Minuten*/5 * * * **:00/5:00
Montags, Mittwoch, Donnerstag um Uhr14 9 * * 1,3,5Mon,Wed,Fri 09:14:00
Montag bis Freitag um Uhr0 4 * * 1-5Mon..Fri 04:00:00
Jeden Monatsersten um Uhr0 6 1 * **-*-1 06:00:00
Alle 5 Minuten von 06:00 – 17:55*/5 6-17 * * *06..17:00/5:00
⚠️ Achtung: In der Tabelle sind non-breakable Spaces enthalten. ⚠️
Die Werte sind somit nicht für copy&paste geeignet.

Zum Testen mit systemd-analyze wird die jeweilige Definition mit Anführungszeichen übergeben:

systemd-analyze calendar --iterations=10 'Mon,Wed,Fri 09:14:00'

In der Timer-Unit dürfen dann keine Anführungszeichen stehen, und nein, das ergibt überhaupt keinen Sinn.

[Unit]
Description=Ein kalenderbasierter Timer

[Timer]
OnCalendar=Mon,Wed,Fri 09:14:00

[Install]
WantedBy=timers.target

Alternativ, insbesondere bei hoher Ausführungsfrequenz oder bei Überschneidungsgefahr, benutze ich, wenn ich schon in systemd unterwegs bin, heute gern monotone Timer.

[Unit]
Description=Ein monotoner Timer

[Timer]
OnStartupSec=60
OnUnitInactiveSec=900

[Install]
WantedBy=timers.target

Versuche, hybride Timer mit Elementen aus beiden Timer-Typen zu konfigurieren, haben bei mir keine Fehlermeldungen produziert, aber der OnCalendar-Teil der Konfiguration wurde ignoriert. Das genaue Verhalten scheint nicht definiert zu sein.

WantedBy sollte bei Timern im Systemkontext auf timers.target lauten, da damit die NTP-Synchronisation vorm Start des Timer sichergestellt ist. Im Userkontext (Wallpaperchanger, Zeiterfassung, dies das) steht nur default.target zur Verfügung.


Inb4, warum überhaupt auf systemd-Timer statt crontab einlassen? Ganz einfach, weil systemd-Timer absolut narrensicher zu managen sind:

  • Du willst einen systemd-Timer verteilen/managen/paketieren? Kein Problem. Zwei Dateien nach /etc/systemd/system packen, systemctl daemon-reload, systemctl enable, fertig. Anders als in der Crontab musst du dir keine Meta-Syntax ausdenken, um zu identifizieren, ob der Eintrag schon da ist, und um ihn punktgenau löschen zu können.
  • Du willst einen vorinstallierten Timer anpassen? Ebenfalls kein Problem. Du legst ein Drop-In daneben, in dem du deine neue Timer-Spezifikation hinterlegst, etwa /etc/systemd/system/apt-daily.timer.d/local.conf als Drop-In für /lib/systemd/system/apt-daily.timer.

Grundlagen zu Timern finden sich etwa im Arch-Wiki oder bei Ubuntu Users.

10 Jahre Threema

Schon 2012 war WhatsApp enorm populär und bereits bei so manchem im Ungnade gefallen. Am 12. Dezember betrat dann Threema die Bühne, und ich war natürlich einer der Early Adopter.

Abends gab es eine Team-Weihnachtsfeier in dem Kundenprojekt, in dem ich damals arbeitete. Dort eskalierte die Peer Pressure dann irgendwie derart, dass ich mit 10 oder 20 valide gescannten Threema-Kontakten nach Hause kam. Das Projekt gibts nicht mehr, nicht mal mehr den Kunden von damals, aber die gescanneten Kontakte von damals sind immer noch da.

Threema krankt leider immer noch ein wenig daran, dass es keinen unabhängig von der App funktionsfähigen Desktop-Client gibt, so dass die App bei wirklich hohem Kommunikationsaufkommen etwas unkomfortabel wird. Backup und Restore der Threema-ID sind nach wie vor insofern etwas schwierig, wie man ein paar Handgriffe (PDF) investieren muss um sich auf den Ernstfall vorzubereiten. Ob dieser Aufwand in einem guten oder schlechten Verhältnis zum zu erwartenden Nutzen steht, bleibt jedem selbst überlassen. Meine ursprüngliche ID zumindest wurde bereits über mehrere Handys und Betriebssysteme migriert.

Andere Komfortfunktionen, wie etwa die fehlende Bindung an die Telefonnummer, fallen eindeutig zugunsten der Privatsphäre der Anwender aus. Wenn man möchte, funktioniert der Messenger bis heute anonym nur über die Threema-ID.

Threema gibts aktuell mit 50% Rabatt in den App Stores.

IBM RS/6000 von 1993

Von den Leuten, die uns “STRG”, “ENTF” und “EINFG” gebracht haben, ein Highlight, das sich leider nie durchgesetzt hat: Die GRDST-Taste.

Diese RS/6000 hat den Weg zu mir so um 2000 gefunden, als mein erster Vollzeit-Linuxjob noch ein paar Jahre entfernt war.

Damals kuschelte IBM etwas widerwillig mit Linux und hatte auf AIX 4.3.3 parallel zur Einführung von AIX 5L (das L sollte für die Nähe zu Linux stehen) RPM als additiven Paketmanager eingeführt. Die Liste der damals verfügbaren Pakete kann bei bullfreeware.com bewundert werden (hier ein lokaler Mirror). Ich habe zuletzt noch einige davon installiert, um das Tool zum Benchmarking übersetzen zu können.

Zur 7012 besitze ich auch noch das passende SCSI-CDROM mit der passenden obskuren Blockgröße. Installationsmedien sind aber keine mehr vorhanden. Die Demo-Installation mit User root und Password root muss also für immer halten. Außer AIX ist mir kein Betriebssystem bekannt, das auf dem System nutzbar wäre.

SSH fehlt, aber per Telnet über den wackeligen AUI-Transceiver mit 10 Megabit/s macht das System einen sehr guten und responsiven Eindruck, fast besser als heute manche VMware-Instanz. 😉

Die Towers of Hanoi aus dem BYTE Unix Benchmark führt die RS/6000 mit ca. 1050 Loops pro Sekunde aus. Ein halbwegs aktuelles Vergleichssystem mit Intel-CPU und 3,6 GHz kommt auf ca. 3200000 Loops pro Sekunde.

Divisionen in der folgenden Schleife macht die RS/6000 mit 16500/s (Perl 5.5 vorinstalliert) bzw. 14500/s (Perl 5.8 aus dem RPM); mein moderneres Vergleichssystem kommt auf knapp 7 Millionen/s.

perl -e '$o=time();$s=$o;while(10>$o-$s)
{rand()/(rand()+1);$i++;$n=time();if($n!=$o)
{printf"%i\n",$i;$i=0};$o=$n}'

Softwaretechnisch größtes Highlight dürfte das installierte Java 1.1.8 sein. IPv6 wird zur Konfiguration angeboten, funktioniert aber in dieser aus dem Jahr 1999 stammenden Implementation nicht wirklich zufriedenstellend.

Technische Daten: POWER1-Prozessor mit 50 MHz, 128 MB Arbeitsspeicher, 2 GB Festplatte. Produktionszeitraum 1993-1994. (Mirror vom Datenblatt)

(Dieser Beitrag stand 2014 schon mal an anderer Stelle. Die Benchmarks auf heutigen Systemen wurden aktualisiert und ein lokaler Mirror der Bullfreeware-Liste und des Datenblatts gesichert.)

What goes up, must come down. Ask any system administrator.