Hey, komm, jetzt schreibe auch ich nochmal was dazu, schon allein, um meinen Anspruch als A-List-Frickelblogger mit Impact zu demonstrieren.
“Is Perl relevant any longer?”
wird bei Tim O’Reilly gefragt. Dabei stellt sich natürlich als erstes die Gegenfrage, welche Relevanz eine solche Frage haben soll. Selbstverständlich ist Perl relevant, solange damit gearbeitet und programmiert wird.
Im Web-Bereich mag Perl vielleicht an Verbreitung verloren haben, da es lange Zeit ausschließlich mit CGI in Verbindung gebracht wurde und in dieser Umgebung aufgrund des on-the-fly Übersetzungsvorgangs auf Anhieb eher schlecht skaliert. Im Gegensatz dazu lassen sich mit PHP aus dem Stand wesentlich schneller Ergebnisse zusammenschustern, ohne sich lange mit dem eher krampfig aufgestellten mod_perl oder anderen CGI-Beschleunigern auseinandersetzen zu müssen. Darüber, welche Ansprüche an Qualität und Sicherheit manche PHP-Machwerke dann auch im Falle großer und bekannter Projekte erfüllen können, wollen wir bei der Gelegenheit allerdings nicht reden.
So manchem Webdesigner™ würde eine mäßige Einstiegshürde jedenfalls nicht schaden. Soviel dazu.
Zurück zu Tim O’Reilly: Die Zeiten, in denen man zu jedem Mist ein eigenes Perl-Buch auf den Markt werfen konnte, das dann auch noch begierig gekauft wurde, nur weil “Perl” auf dem Deckel geschrieben stand, gehen scheinbar ihrem Ende zu. So schlimm kann die Lage allerdings doch wieder nicht sein, denn mit “Perl Testing: A Developer’s Notebook” und “Perl Best Practices” hat O’Reilly für diesen Monat schon wieder zwei neue Schinken in Arbeit, die die Welt vermutlich nicht braucht.
Die vage Aussicht auf Perl 6 sorgt derweil für Unruhe, vermutlich weil viele Perl-Nutzer noch nie in der Situation waren, sich auf eine neue Version “ihrer” Sprache einstellen zu müssen. Keine Angst, das schafft ihr schon. In der EDV zu arbeiten, bedeutet glücklicherweise noch immer Veränderung, auch wenn es in der Großindustrie so manche Vertreter gibt, die sich nichts mehr wünschen, als alle Verhältnisse für immer zementieren zu können.
Sollte Perl dann in hoffentlich ferner Zukunft wirklich in der Bedeutungslosigkeit verschwinden, machen wir demzufolge halt was ganz anderes. Die Welt dreht sich im Zweifelsfall auch ohne Perl weiter.